Kreta 2005 Herbst
Hier nun also der längst überfällige Bericht über die 4 kurzen Herbstwochen die ich in Kreta verbrachte.

Den Zuschlag für die Nächtigung erhielt Papas, der pensionierte Dorfpope. Das Quartier ließ einige Wünsche offen, welche jedoch von Papas großzügig durch diverse Gaben wie Früchte und Gemüse aus Papas eigenem Garten, kompensiert wurden. So erwies sich auch das von mir mitgenommene Netz für die kleinen Stechmonster (Kunupas) als zu großmaschig und es blieb mir nicht erspart mein kleines Zimmer mit der chemischen Keule zu entmücken. Doch nach wenigen Tagen hatte ich mir meine Umgebung angepasst, und dem Rest habe ich mich angepasst. Damit komme ich auch gleich zu meinem Quartiergeber dieser 4 Wochen:  PAPAS  hier beim Wässern des Gemüses.

des weiteren zu den kleinen Gaben mit welchen Papas mich während der 4 Wochen verwöhnte, wie
 

Feigen, und da kann ich wirklich sagen ich habe auch andere wild wachsende Feigen versucht, aber Papas Feigen sind die besten.

 

 

Ausgezeichnete rote Weintrauben von himmlischem Geschmack und Süße.

Granatäpfel wie sie normal nur im Garten Eden zu finden sind, nun ich denke Papas hat einen guten Draht nach oben und/oder eine gute Hand für Obst und Gemüse. 
Und ein Garten voll der verschiedensten Blüten.
   
Nachdem ich mich also wieder eingelebt hatte, die Nachmittage am Meer mit teils wunderbarem Wellengang verbrachte
und so die erste Woche verplempert hatte, bekam ich den doch Lust mich wieder den Bergen zuzuwenden.

An dieser Stelle möchte ich gleich vorneweg meinen innigst empfunden Dank an Rosy und Wolfgang aussprechen, welche bei den beiden Bergtouren das geeignete Transportmittel beisteuerten und auch sonst einige Erfahrungen und nicht zu vergessen kühle Biere beisteuerten. Danke für viele unterhaltsame Stunden.


Und damit stürzen wir uns gleich in die Besteigung des Khedros (~1700m) hier eine Ansicht vom Khedros, in der Bildmitte, der Gipfel in Wolken.

Als wir diesen Berg bestiegen, war es nicht so wolkig. Und gleich mit dem ersten Bild möchte ich die Besonderheit diese Berges darstellen, es gibt eigentlich keinen Weg. sondern bestenfalls ab und an eine Markierung.
 

 

 

 

Hier also Rosy und Wolfgang in einer schwierigen schwer verblockten Passage gleich zu Anfang.

Ich meine, sieht vielleicht nicht schwierig aus, doch ein kleiner Fehltritt und du findest dich im besseren Fall in einem Dornbusch wieder, im schlechteren Fall kannst du nicht auf einen Rettungshubschrauber hoffen, sondern musst auf einem Esel ins nächste Krankenhaus reiten.

einige Zeit später der Gipfel im Hintergrund, Rosy und Joe im Vordergrund (Bild Wolfgang)
Und obwohl die Landschaft so trocken wie eine Wüste findet sich doch immer wieder eine wunderbare Blüte (Bild Rosy)
Sowie bisweilen auch die Überreste weniger glücklicher Touristen bestaunt werden können (Bild Rosy).
Kurz vor dem Gipfel ritt mich der Teufel und ich legte ein Tempo vor welches mich meine letzten Kräfte kostete, dummerweise habe ich den falschen Weg genommen und erreichte dadurch den Gipfel als letzter.

Das Gipfelbild mit Selbstauslöser.

Erschöpft, verschwitzt aber glücklich, ich meine mich. Die beiden sehen aus wie wenn sie gerade aus dem Auto gestiegen wären, keine Spur einer Anstrengung, echte Profis.

Dann den ganzen Berg wieder runter und gluck gluck gluck ...........
ich meine aus dem Grund macht man ja Bergtouren, oder?
 

Dann folgten wieder beschaulichere Tage mit Tomaten aus Papas Garten.

 
Und natürlich viele kleine Wanderungen, wie zum Red Beach.
 
Doch am 26.09.05 war es dann soweit, die Königsetappe, die Besteigung des Psiloritis, der höchste Berg Kretas, mit seinen knapp 2500 Höhenmetern könnte er durchaus auch mit den Bergen Niederösterreichs mithalten.
Nachdem wir wieder die obligatorischen Spinatschnecken kauften und damit den wesentlichsten Teil unsrer Verpflegung abgedeckt hatten, gelangten wir nach einer zügigen Autofahrt zum Startpunkt auf einer Hochebene. Mangels gut erkennbarer Markierung waren wir uns nicht sicher, ob wir hier richtig waren, doch es war klar, der Gipfel der ist oben.
Zu diesem Zeitpunkt noch keine Wolke am Himmel.

Was sich knapp eine Stunde später ändern sollte. Der heranwabernde Nebel sah bedrohlich aus und wir überlegten bereits ob wir umkehren sollten.

Tatsächlich war es aber bei weitem nicht so schlimm wie es aussah, doch das kann man vorher oft nicht so genau beurteilen.
 

Eine kleine Weile später waren wir auch schon aus dem Gröbsten raus und wir konnten bereits die Gipfelhütte sehen.

 

Und dann endlich oben, der rundum Blick war zwar Wolkenverhangen,

 

doch die Freude endlich auf dem höchsten Berg Kretas zu stehen war ungetrübt.

 

Flotten Schrittes laufen wir dann den Berg wieder hinunter,

 

und nach einer kleinen Rast in uriger Berglandschaft begeben wir uns wieder zurück auf Meereshöhe,

zurück zu Rotwein aus dem Baum und gefüllten Weinblättern.
 

Vier Wochen sind einfach zuwenig aber doch besser als gar nichts. In diesem Sinn euch allen eine schöne Zeit. Bis zum nächsten Mal.

 

 

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